Ein paar Meter mehr Sicherheit für Radfahrer

Verkehr Dem neu gebauten Radweg zwischen Gmünd und Mutlangen fehlt eine gute Anbindung an die Stadt.
Schwäbisch Gmünd. Bahngleise und Radfahrer sind eine gefährliche Kombination. An einer Stelle in Schwäbisch Gmünd gibt es sie: im Becherlehen zwischen altem GOA-Gebäude und Ditib Moschee. Mit Folgen: „Ich weiß von zwei Rad-Unfällen dort in einem halben Jahr“, sagt Sebastian Fritz, Radfahrer und sölStadtrat. Die Gleise sind ein Relikt aus der Industrialisierung nach der Ansiedlung der ZF in Gmünd 1937: Über die Nebenstrecke wurde das damalige ZF-Hauptwerk an der Graf-von-SodenStraße vom Bahnhof aus mit Gütern beliefert.
„Vorsorglich Stürze verhindern“
Die ZF ist verschwunden, die Gleise sind zum Teil noch da: auf dem Weg zwischen Moschee und der alten GOA. Dort hat die Stadt nun an zwei Stellen für eine glatte Oberfläche gesorgt; auf rund
20 Metern Länge sind die Schienen mit Asphalt überdeckt worden. Laut Stadt eine Vorsichtsmaßnahme: „Die Maßnahme soll vorsorglich mögliche Stürze verhindern“, sagt Leonie Maier vom Presseamt der Stadt Gmünd. Einen konkreten Anlass habe es nicht gegeben: „Nach unserer Informationslage gibt es hier keinen ausgewiesenen Unfallschwerpunkt.“ Viele Radunfälle
kommen, weil keine Polizei gerufen wird, nicht in die offizielle Unfall-Statistik.
Endpunkt an der Bundesstraße
Für Sebastian Fritz sollten dort weitere Verbesserungen kommen – das hat die söl-Fraktion in einem Antrag im Gemeinderat formuliert. Bisher endet der für 1,7 Millionen Euro neu gebaute Radweg zwischen Gmünd und Mutlangen an einer Ampel. Dort müssen Radfahrer die B298 überqueren, jenseits der Bundesstraße geht der offiziell ausgeschilderte Radweg dann in die Innenstadt weiter. Viele Radler, die nach links Richtung Freibad und Herlikofen wollen, sparen sich die Querung – und nehmen den Weg entlang der alten Bahngleise. Der ist nun zum Teil ausgebessert, zum Teil nicht: Vor der Moschee sind immer noch Bahnschienen, teilweise erhöht, im Asphalt vorhanden.
„Rückbau nicht geplant“
Die werden laut der Gmünder Stadtverwaltung vorerst bleiben: „Ein weiterer Rückbau der alten Industriegleise der ZF ist zurzeit nicht geplant und etatisiert“, so die Pressesprecherin. Und andere Verbesserungen der Anbindung? Maier: „Konkrete Planungen und Zeitschienen gibt es hier noch nicht. Allerdings sind die Radwegeplaner gemeinsam mit weiteren Partnern an Überlegungen, wie in diesem – verkehrssituativ anspruchsvollen – Bereich Verbesserungen möglich sein könnten.“
Copyright Gmünder Tagespost, 26.07.2025