5. Thema Ökologie

Die Folgen des Klimawandels bleiben inzwischen keinem mehr verborgen. Ob Hitze oder Unwetter – jeder merkt: hier ändert sich etwas rapide. Allein letztes Jahr gab es ca. 60.000 Hitzetote in Europa, statistisch also etwa fünf in Gmünd. Machen wir uns schon heute der unterlassenen Hilfeleistung schuldig?

Was also tun?

Erstens: Gmünd muss in Sachen Klimaschutz und Klimaneutralität seine Hausaufgaben machen. Das betrifft alle Sektoren des Lebens: Wohnen / Gebäude, Verkehr, Gewerbe, Landwirtschaft. Energetische Gebäudesanierung, neue Mobilitätskonzepte, erneuerbare Energien, weniger Flächenverbrauch. Das gilt nicht nur für Gmünd, sondern für den ganzen Landkreis, das ganze Land, die ganze Republik, ganz Europa, die ganze Erde. Für das angestrebte 1,5°-Ziel wird das sicher nicht reichen. Sehr wahrscheinlich noch nicht einmal für das 2°-Ziel. Vermutlich werden es eher 3° bis 3,5° Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts landen.

Daher muss man schon heute damit beginnen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Z.B. mit deutlich mehr Bäumen in der Stadt. Die spenden Schatten, verdunsten Wasser und senken so die Temperatur, reinigen die Luft, speichern CO2, erzeugen Sauerstoff, steigern die Aufenthaltsqualität. Aber Bäume brauchen einige Jahrzehnte, bis sie groß genug sind um all diese Funktionen erfüllen zu können. Außerdem brauchen wir eine konsequente Umsetzung eines Schwammstadtkonzepts und zwar bei jeder (!) Baumaßnahme. Damit das Wasser nicht einfach oberflächlich abfließt und zu Überschwemmungen führt, sondern versickert und für Trockenphasen zur Verfügung steht. Dazu braucht es auch ein konsequentes Verbot für Eingriffe in unseren Grüngürtel und die Grünflächen in unmittelbarer Stadtnähe. Diese brauchen wir für die Kaltluftentstehung, als Kaltluftleitbahn, als Versickerungsflächen aber auch als Erholungsraum für Menschen und als Lebensraum für Tiere. Wir brauchen Grüne Oasen in der Stadt: eine begrünte Fläche alle ca. 150 m und ein kleiner Park mit alle 300 … 500 m. Mit Sitzgelegenheiten im Schatten, mit Wasserspender, der eine oder andere auch mit einer Spielmöglichkeit für Kinder und Erwachsene.

Wir brauchen Dach- und Fassadenbegrünung, wir brauchen mehr offene Wasserflächen, wir brauchen mehr Beschattung durch Rankgewächse, und, und, und… Alles heute schon bekannt, man muss es nur tun! Und das Tolle: es hilft nicht nur gegen Hitze und Überflutung, es steigert v.a. auch die Aufenthaltsqualität in der Stadt.