Fahrradstraßen-Unterstützer starten in den „Wahlkampf“

In Schwäbisch Gmünd steht ein Bürgerentscheid bevor: Soll die Klarenbergstraße zur Fahrradstraße werden? Die Initiative „Sicher ins Städtle“ wirbt mit Plakaten und Gesprächen für das Projekt. Der Ausgang könnte weitreichende Folgen für den Radwegeausbau haben.
SCHWÄBISCH GMÜND. Es geht in die heiße Phase des „in Anführungszeichen ‚Wahlkampf‘„, wie es söl-Stadtrat Sebastian Fritz nennt. Am Sonntag, 19. Oktober, steht. Schwäbisch Gmünd vor der Wahl: Soll die Klarenbergstraße zur Fahrradstraße werden, oder nicht? Die Unterstützerinnen und Unterstützer der Idee, die sich unter dem Namen “Sicher ins Städtle“ zusammengeschlossen haben und den Bürgerentscheid durch ein erfolgreiches Bürgerbegehren auf den Plan gerufen haben, wollen jetzt noch einmal Gas geben, um die Bürgerinnen und Bürger zu überzeugen.
Damit das für die Unterstützer der Fahrradstraße gelingt, haben die Befürworter unter anderem Plakate im Stadtgebiet aufgehängt. Dabei sind auch alle Gmünder Ortsteile entsprechend plakatiert worden, wie Nicole Will aus dem „Kernteam“ der Initiative erklärt. Grund zur Freude für sie:
Der harte Kern von „Sicher ins Städtle“ ist mittlerweile eher im Hintergrund und organisatorisch tätig. Denn: „Wir haben so viele Mitstreiter gefunden.“ Das sei ein Zeichen für die breite Unterstützung des Unterfangens. Grünen-Fraktionsvorsitzender im Gmünder Gemeinderat, Gabriel Baum, betont dabei noch einmal, dass es in der Debatte nicht um die Klarenbergstraße isoliert gehe. „Es geht um alle Radverbindungen.“ Die Klarenbergstraße als Fahrradstraße sei ein erster Schritt in Richtung des Radwegezielplans der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Mit den Plakaten, aber auch mit Buttons und Flyern möchten die Unterstützer in den letzten Wochen vor der Abstimmung noch einmal Überzeugungsarbeit leisten. Neben Informationsständen immer samstags in der Innenstadt, stünden dabei auch Haustürgespräche auf dem Plan, sagt Fritz. „Wir gehen dann wirklich raus, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.“
Auch der Stadtrat spürt Rückenwind aus der Bevölkerung: Mehrere Tausend Euro an Spenden haben die Köpfe hinter „Sicher ins Städtle“ erreicht. „Da ist wirklich ein großer Rückhalt da.“ Wie viel genau gespendet wurde, lasse sich aktuell noch nicht sagen. Ebenso wenig, wie viel die Unterstützer der Fahrradstraße für ihren „Wahlkampf“ ausgeben. „Die Kosten sind aufjeden Fall gedeckt, das wissen wir“, versichert Fritz.
Die Kosten des Bürgerentscheids am 19. Oktober stehen hingegen fest. Die Verwaltung rechnet damit, dass der Bürgerentscheid rund 130.000 Euro kosten wird.
Davon entfallen rund 35.000 Euro auf Personal, 14.000 Euro auf „interne Leistungen“ und rund 81.000 auf externe Aufwendungen, wie zum Beispiel Stimmzettel oder Portokosten. Sofern der Gemeinderat zustimmt, werden die 81.000 Euro für externe Aufwendungen aus den Mitteln der Radinfrastruktur entnommen.
Der Gemeinderat hatte der Abstimmung in Form eines Bürgerentscheids zugestimmt, nachdem die Initiative 3264 gültige Unterstützerunterschriften gesammelt hatte. Das waren 22 Stimmen mehr, als notwendig gewesen wären.
Copyright Rems Zeitung, 16.09.2025