Blüht Gmünds Schau zu spät auf?

Viele Stadträte hätten die Informationen zur Jubiläumsaktivität 2024 gerne früher gehabt. Bisher nur Einzelteile von Blütenrundgängen bis Schwanen-Öffnung bekannt.
Schwäbisch Gmünd
Der Schwanen soll in dieser Zeit wieder den Zapfhahn öffnen, eine Serie von Blütenrundgängen (erstes Thema: Tulpen) soll es geben: Immer wieder – meist aus dem Munde von Oberbürgermeister Richard Arnold – sickern Details zur Jubiläumsgartenschau durch, die Gmünd 2024 ausrichten möchte. Aber auf die Frage nach dem Gesamtplan bekommt man aus dem Rathaus die Antwort, dass die Details derzeit erst zusammengetragen werden. Im September wolle man das Ganze dem Gemeinderat präsentieren. Das ist viel zu spät, meinen viele Stadträte.
„Für mich ist noch keine Gartenschau auf der Schiene“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende Sigrid Heusel. Ihrer Ansicht nach sollten die Informationen über die Jubiläumsaktion „schon längst vorliegen“.
Gabriel Baum, Sprecher Grüne-Fraktion, sieht „fraktionsübergreifend noch Fragezeichen“ hinter dieser Veranstaltung. Wird es nur ein Gmünder Sommer mit anderem Titel? Oder eine richtige Großveranstaltung? Laut OB Arnold verursache die Schau „keine zusätzlichen Kosten“, so Baums Information. Doch in Erinnerung an die Kostensteigerungen bei der Remstal-Gartenschau 2019 wären die Grünen schon im Voraus sehr an Kostenkalkulationen interessiert.
Sehr kritisch sieht auch söl-Sprecher Sebastian Fritz fehlende Informationen über Kosten, Umfang und auch die mögliche Belastung des ohnehin stark eingespannten städtischen Personals. „Der OB kann nicht am Gemeinderat vorbeiregieren“, sagt Fritz. Er befürchtet, dass die Informationen so spät vorgelegt werden, dass der Gemeinderat nur noch abnicken soll.
„Da hätte mehr kommen müssen“, beurteilt Peter Vatheuer (FDP/FW) den Informationsfluss aus dem Rathaus. Die Zeit für Diskussionen über Inhalt oder Kosten werde knapp, zumal der Gemeinderat sich im Herbst auch noch mit dem nächsten Doppelhaushalt befassen muss.
„Der Gemeinderat hat alle Hebel in der Hand“, meint dagegen CDU-Sprecher Alfred Baumhauer. Was die Verwaltung vorlegt, sei „nicht in Stein gemeißelt“ und der Gemeinderat habe genug Zeit zur Diskussion. Ullrich Dombrowski, Sprecher der Bürgerliste plädiert sogar dafür, vor einer Diskussion über die Jubiläumsschau den Finanzzwischenbericht des dritten Quartals abzuwarten: „Besser, wir fahren auf Sicht.“
Warum eine Gartenschau im nächsten Jahr?
Zehn Jahre nach der sehr erfolgreichen Landesgartenschau in Gmünd und fünf Jahre nach der Remstal-Gartenschau möchte die Stadt mit einer Jubiläumsschau 2024 an die Anziehungskraft dieser beiden Großveranstaltungen anknüpfen. Sie steht nicht in der Reihe der vom Land geförderten Gartenschauen.
Copyright Gmünder Tagespost, 29.07.2023