Bündnis wehrt sich gegen Zentralklinik
Landrat soll Druck auf Land und Bund machen, um Klinikschließungen zu verhindern.
Schwäbisch Gmünd. 30 Millionen Defizit bei den Ostalbkliniken. Das ist eine beträchtliche Summe für den Landkreis und zeigt die Schieflage bei der aktuellen Krankenhausfinanzierung. „Sowohl der Bund als auch das Land sind dringender denn je gefordert hier endlich tätig zu werden und eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung auf die Beine zu stellen,“ fordert Jo Frühwirth vom Bündnis Klinikerhalt.
Mit Blick auf die bevorstehende Entscheidung im Kreistag betont das Bündnis Klinikerhalt, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, die die Dezentralität in Frage stellen. Der Handlungsdruck an der bestehenden Klinikfinanzierung etwas zu ändern wird aktuell in der Bund-Länderrunde diskutiert und daher bleibt zu hoffen, dass in einem großen Flächenlandkreis wie im Ostalbkreis, eine dezentrale Lösung beibehalten werden kann. Da braucht es keine Vorfestlegung im Kreistag.
Bei der aktuellen Debatte im Ostalbkreis geht es um die zentrale Frage: Welche Gesundheitsvorsorge wollen die Bürger im Flächenlandkreis Ostalb?
Bürger fordern sichere Notfallversorgung
Nach bisherigem Stand geht es den Ostalbkeis-Bürgern um eine sichere Notfallversorgung. „Die ist aber durch das Schließen von drei Kliniken und den Bau einer Zentralklinik höchst gefährdet,“ befürchtet Sebastian Fritz, Gmünder Stadtrat der Liste SÖL, „was wir im Kreis brauchen ist eine Aufrechterhaltung der dezentralen Struktur in der Gesundheitsversorgung.“
Das Bündnis Klinikerhalt wehrt sich die bestehenden Kliniken durch medizinische Versorgungszentren des Level 1 zu ersetzen. „Das sind keine Krankenhäuser mehr, sondern salopp ausgedrückt medizinische Imbissbuden, ohne Nachtbereitschaft, ohne Wochenenddienst und ohne Abteilungen für eine wirkliche Notfallversorgung. Der Begriff Krankenhaus ist hier höchst fragwürdig,“ stellt Jo Frühwirth, der Sprecher fest.
Das Bündnis Klinikerhalt fordert den Landrat jetzt auf, endlich Druck bei Bund und Land zu machen, anstatt sich mit Klinikschließungen und Neubau zu befassen. Der Landkreis brauche eine dezentrale Gesundheitsversorgung. Außerdem gelte es, die bisherige Höchstleistung zum Beispiel in der Versorgung der Frühchen, der Onkologie und der Kardiologie zu bewahren. Immerhin hat der Landrat signalisiert, das bestehende Niveau in der Versorgung der Frühchen für den Ostalbkreis erhalten zu wollen. Das ist nach Bündnismeinung der richtige Weg.
Dem Bündnis Klinkerhalt ist auch bewusst, dass die Gesundheitsversorgung nicht zum Nulltarif machbar ist. Möglicherweise sind Gesundheitsversorgung und schwarze Zahlen ein Widerspruch und nicht erreichbar. Eine solche Lage muss aber ehrlich und offen kommuniziert werden.