Bürgerbegehren zeigt sich kompromissbereit

Aus der heutigen Rems Zeitung: Ein Kompromiss in Sachen Klarenbergstraße rückt näher. Nach dem ersten Gespräch am Donnerstag zeigt sich das Bürgerbegehren in einem Brief an OB Richard Arnold kompromissbereit.
SCHWÄBISCH GMÜND. Vergangenen Donnerstag hatte ein nicht-öffentliche Treffen zwischen Vertretern des Bürgerbegehrens „Sicher ins Städtle“, des Gemeinderats und der Stadtverwaltung stattgefunden. Ziel war, einen Kompromiss für die Klarenbergstraße auszuhandeln, der sowohl Gegner als auch Befürworter der Fahrradstraße zufrieden stellt.
Nach Rücksprache mit den Unterstützern des Bürgerbegehrens sei man bereit, in den besprochenen Punkten auf einen Kompromiss einzugehen, heißt es in einem Schreiben an die Stadtspitze, das der RZ vorliegt. Dabei geht es zum einen um die Klarenbergstraße an sich, zum anderen um den Kreuzungsbereich Klarenberg/Gutenbergstraße. „Auch wenn es für uns im Vergleich zur ursprünglichen Planung einen Rückschritt für den Fuß- und Radverkehr darstellt, sind wir mit der neuen Planung zur Kreuzungssituation einverstanden.“ Man erwarte an der Kreuzung eine deutliche Geschwindigkeitsreduzierung im Stil des Bockstorplatzes – also von derzeit 30 auf zehn km/h.
Statt eine Abbiegestreifens, der für Radfahrer sehr gefährlich sein kann, soll es eine langgezogene Mittelinsel geben, die Radfahrern beim Abbiegen mehr Schutz bietet. „Die Anbindung für Fahrradfahrer, die vom Zeiselberg kommend beim Zahnarzt in Richtung Gutenbergstraße fahren
möchten, muss gewährleistet werden.“ Nach derzeitigem Planungsstand sei noch unklar, wie das aussehen solle.
„Wir sind damit einverstanden, wenn die Breite der Fahrradstraße vor Umicore reduziert wird, wenn so die für Anwohner und das Unternehmen wichtigen 12-13 Parkplätze erhalten bleiben können“, spricht das Bürgerbegehren einen wunden Punkt an. Außerdem entstünden durch den Abriss eine Gebäudes in der Beethovenstraße perspektivisch 13 weitere Parkplätze. „Das
Vorhaben, im weiteren Verlauf Richtung Osten Parkplätze auf Gehwege zu verlegen (…), ist für uns aber kein akzeptabler Kompromiss.“ Zwei Meter Gehwegbreite sei nicht verhandelbar. Komme es doch dazu, schlage man vor, diese Variante des Parkens bevorzugt für Kurzzeitparkplätze zu
nutzen.
Des Weiteren sei es auch eine Option, nach Vorbild Esslingens die Fahrradstraße in verschiedenen Bauabschnitten zu realisieren, so dass zunächst Parkplätze erhalten bleiben. Zum Schluss heißt es: „Wir sind zu all diesen Kompromissen bereit, weil es uns ein Anliegen ist, die Südstadt in dieser
Frage nicht weiter zu spalten, sondern Gegner und Befürworter zusammenzubringen.“
Copyright Rems Zeitung, 16.07.2025