Die Garagen sind zu eng. Die einzelnen Räume nicht ebenerdig begehbar und die Decken sind meist zu niedrig. Genau das ist die aktuelle Situation bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) im Gmünder Florian. Diese Situation sei bekannt, sagt der Feuerwehrkommandant Uwe Schubert. Nach jetzigem Stand ist keine Lösung in Sicht. Das bestätigt der Erste Bürgermeister Dr. Joachim Bläse beim letzten Haushaltsauschuss. Dabei wies er darauf hin, dass es in den nächsten acht Jahren keinen neuen Florian geben werde.
Seit 1950 existiert das Feuerwehrhaus „Gmünder Florian“. „Als das Feuerwehrhaus gebaut wurde, war der Platz ausreichend“, sagt Schubert. Doch der heutigen Zeit entspreche es nicht. „Die Feuerwehrautos sind größer geworden, und auch die Ausstattung braucht mehr Platz“, sagt er. Ein weiteres großes Problem seinen die Hygienebereiche. Neben zwei kleinen Umkleiden, gibt es eine Dusche und eine Toilette, „die von beiden Geschlechtern genutzt wird“, sagt Schubert.
Ein Umbau wäre die optimale Lösung. „Wenn es so wird wie in unserem Neubau von 1992, bei dem keine Säulen in der Garage stehen, wäre das eine große Verbesserung“, sagt Schubert. Der Beschluss der Fraktionen sei deshalb ein großer Rückschlag. „Es wirft uns in der Entwicklung enorm zurück.“ Dennoch führe die FFW weiterhin gute Gespräche mit der Stadt und hoffen auf eine Lösung.
Die Fraktionen sind gespalten
SPD: Den Sozialdemokraten ist die Situation der FFW in Gmünd bekannt. Die Ausrüstung und Fahrzeuge seien ganz ordentlich, so Stadtrat Dr. Uwe Beck. Die Unterbringung entspreche aber nicht den gesetzlichen Vorgaben. Die finanzielle Situation der Stadt ist bekannt, weshalb ein Neubau im Moment nicht möglich sei. Der SPD-Gemeinderatsfraktion sei die Perspektive der Gmünder Feuerwehr dennoch wichtig. Es solle zukünftige Möglichkeiten genutzt werden, Standorte am heutigen Florian zu erwerben, „um der FFW zu zeigen, dass wir es ernst meinen“, sagt Beck.
Die Linke: Auch bei den Linken sei das Problem schon lange bekannt. „Seinen Ursprung nahm es darin, dass man vor Jahren verpasst hatte, das Gebäude des Weißen Ochsens zu erwerben“, sagt Vorsitzender Sebastian Fritz.
Aufgrund der tollen und unverzichtbar wichtigen Arbeit der Feuerwehrleute würden sie alle Bemühungen seitens der Stadtverwaltung unterstützen, „die zu einer Verbesserung des Istzustandes führen“, sagt Fritz.
Das wirft uns in der Entwicklung enorm zurück.
CDU: Laut Fraktionsvorsitzendem Alfred Baumhauer hat die Feuerwehr einen hohen Stellenwert. Daher dürfte an der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr keine Einschränkungen riskiert werden. Gleichzeitig sei die räumliche und finanzielle Situation am Standort Florian angespannt. Eine einfache Lösung zeichne sich nicht ab.
FDP: „Es bietet sich im Moment kein Raum für größere Investitionen“, sagt Vorsitzender Dr. Peter Vatheuer zu der Situation des Gmünder Florians. „Wenn es nicht sicherheitsrelevant oder technisch begründet ist, dann ist unklar ob dringend etwas gemacht werden muss“, sagt er.
Die Grünen: Die Aussage der Stadtverwaltung zum Gmünder Florian sei eindeutig, sagt Vorsitzender Gabriel Baum. Wenn Gebäude um den Florian zum Verkauf stehen, sollen diese erworben werden. Einen anderen Standort verwerfe die Feuerwehr allerdings. „Viele Feuerwehrmänner wohnen in der Innenstadt und seien so schneller am Einsatz“, sagt Baum.
Freie Wähler Frauen (FWF): „Die momentane Situation der Feuerwehr ist schwierig“, sagt Fraktionsvorsitzende Karin Rauscher. Dennoch dürfe sie jetzt nicht einfach für die nächsten acht Jahre in die Schublade gelegt werden und aus den Augen verloren werden. Auch die finanzielle Lage sei schwierig, da andere Projekte gerade Vorrang haben. „Doch man sollte dennoch auf Gelegenheiten achten, um eine Lösung für den Florian zu finden“, sagt Rauscher.
Bürgerliste: „Grundsätzlich ist klar, dass am Florian etwas gemacht werden muss“, sagt Ullrich Dombrowski von der Bürgerliste. Im Moment sei der Florian verschachtelt, die Frage nach dem Standort bleibt offen. „Bleibt der Standort oder soll ein neuer gesucht werden“, sagt Dombrowski. „Außerdem ist eine Investition in dieser Größe im Moment finanziell nicht möglich.“ Es heiße jetzt nachdenkend zu arbeiten, um zeitnah beginnen zu können. „Die acht Jahre heißen nicht, uns ein Denkverbot auflegen zu lassen.“