Fraktionen drängen auf neuen Florian
Räte stärken die Feuerwehr in der Stadt und in den Stadtteilen. Sie befürworten Planung, Sanierung und Neubau des Feuerwehrhauses am Sebaldplatz.
Schwäbisch Gmünd. Ein Neubau und eine Sanierung des Feuerwehrhauses am Sebaldplatz stößt im Gmünder Gemeinderat auf breite Zustimmung. „Von großer Bedeutung“ sind für die CDU-Fraktion Unterstützung und Förderung der Feuerwehr, sagt CDU-Sprecher Alfred Baumhauer. Die CDU-Fraktion schätze deren Einsatz zur Sicherung und zum Schutz der Gemeinde. Baumhauer weist darauf hin, dass die CDU-Fraktion bereits 2022/23 die Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes beantragt habe. Dies sei zurückgestellt worden, weil die Verwaltung zuerst die Pläne fürs neue Feuerwehrhaus fertigstellen wollte. Nun gebe es diese. Und Planungen für die Abteilungen Weiler, Herlikofen und Degenfeld. Dazu kämen Aufgaben wie Waldbrandbekämpfung oder Rettung aus Höhen. Dies mache die Fortschreibung „dringend notwendig“.
Gabriel Baum (B 90 / Die Grünen) erinnert daran, dass seine Fraktion der Stadt den Auftrag gegeben habe, dass bis 2023 in den Florian 3,9 Millionen Euro hätten fließen sollen. „Wenn dann bisher so gut wie nicht geschehen ist, macht das ratlos.“
Auch die SPD stützt die Feuerwehr. Die für 2024/25 vorgesehenen 3,8 Millionen Euro seien erst der Anfang, sagt Sprecherin Sigrid Heusel. Damit könne die Planung angegangen werden. Zügig sei danach der Kauf von Nachbargrundstücken anzugehen. Dann müsse die Gesamtmaßnahme finanziert werden, damit es mit einem Einzug zum Feuerwehr-Jubiläum 2031 klappe.
„Ein klares Signal für die Feuerwehr“ wünscht sich die söl-Fraktion. Sie will Sicherheit, dass dieses Großprojekt tatsächlich mit ersten Maßnahmen angegangen wird, sagt Fraktionssprecher Sebastian Fritz. In den Folgejahren müssten die restlichen Summen eingestellt werden.
Ullrich Dombrowski (BL) findet es bedauerlich, dass der Haushalt ab 2026 keine Mittel mehr für den Neubau des Feuerwehrhauses ausweist. „Bei dem als dringlich angesehenen Neubau der Innenstadtfeuerwehr handelt es sich um eine Pflichtaufgabe“, sagt der Fraktionsvorsitzende. Weil das Haus „Mailänder“ noch nicht erworben ist, müsse auch ein Neubau des Florians „auf einer Teilfläche in Erwägung gezogen werden“. Deshalb beantragt die BL, 2027 und 2028 je eine Million Euro für diese Investition einzustellen.
Für die Fraktion Freie Wähler Frauen ist es an der Zeit, die Infrastruktur der Feuerwehr „zu modernisieren und erweitern“. Beim Florian müsse zuerst ein Grunderwerb erfolgen. Sprecherin Dr. Constance Schwarzkopf-Streit weist darauf hin, dass im Haushalt bislang nur 3,8 Millionen Euro statt der benötigten 15 Millionen stünden. Abriss und Neubau des Florians im laufenden Betrieb seien unrealistisch. Weshalb Schwarzkopf-Streit vorschlägt: „Zuerst den Grunderwerb und Bau der neuen Fahrzeughalle, gefolgt von Abriss und Neubau unter Berücksichtigung der heutigen Betriebsanforderungen.“ Ein wichtiges Signal sei der Feuerwehrhaus-Neubau in Weiler. In Degenfeld müsse zudem Grunderwerb erfolgen, um „positive Fakten für eine spätere Entwicklung zu schaffen“. Dies gelte auch für Herlikofen.
Die Feuerwehr nicht am Sebaldplatz, sondern im Neubau auf der grünen Wiese, eventuell mit einem neuen Bauhof und womöglich in Kooperation mit der Bosch-Werksfeuerwehr: Diesen Vorschlag bringt die FDP/FW-Gruppe ein. Dr. Peter Vatheuer sagt, der bisherige Standort sei „nicht zukunftsfähig“.
Copyright Gmünder Tagespost, 30.11.2023