Gemeinderat einstimmig für Bebauungsplan Aspen
Für alle Fraktionen sind noch Fragen offen. Linke drängt auf weniger Flächenversiegelung.
Schwäbisch Gmünd. Der Beschluss war einstimmig, die Stellungnahmen unterschieden sich. Alle Gmünder Stadträte haben sich für einen Bebauungsplan für den Technologiepark Aspen ausgesprochen. Aspen sei ein Schlüsselprojekt für Gmünds Zukunft, sagte Martin Bläse (CDU), eine Chance für die Stadt und die Region. Gmünd sei bei den Arbeitsplätzen sehr automobillastig unterwegs, die Transformation sei im vollen Gang. „Rundum keine gute Situation“, sagte Bläse. Es treffe diejenigen am meisten, die ihren Job verlören. Ziel sei es deshalb, Arbeitsplätze zu schaffen, die unter dem Gesichtspunkt Ökologie und Ökonomie zukunftsträchtig seien, unter Einbeziehung von Entwicklung und Forschung. Gmünd habe die Chance, bei der Gründung eines Technologiecampus vorne dabei zu sein. Für die CDU betonte Bläse deshalb auch: Aspen sei keine Weiterentwicklung des Gewerbeparkes Gügling.
„Wir leben in unsicheren Zeiten“, sagte Gabriel Baum (B 90 / Die Grünen). Es sei deshalb Verpflichtung, den Wandel mitzugestalten. Die Automobilindustrie sei wesentlicher Pfeiler der Wirtschaft in Gmünd. Dies wirke sich auf die Stadtgesellschaft aus. Die Fraktion ringe mit vielen Fragen: Naturschutz, Biodiversität, Erhalt von Flächen für Lebensmittel. Da sei es nicht einfach, Flächen für Gewerbe zur Verfügung zu stellen. Auch sei klar, dass Risiken drin stecken. Dennoch sei es richtig, den Weg zu gehen. Den Windpark Lauterstein weiter zu betreiben, dies müsse angegangen werden, sagte Baum. Auch habe sich der Arbeitskreis Naturschutz Ostwürttemberg zu Wort gemeldet – mit vielen Fragen. Diese müssten beantwortet werden.
Auch Alessandro Lieb (SPD) verwies auf Gmünds Automobillastigkeit bei Firmen und Jobs. Gmünd habe ein riesengroßes Problem. Und brauche deshalb auch Landes- und Bundesregierung. Die Verantwortlichen müssten nach Gmünd geholt werden. Dazu stellte Lieb einen Antrag. Neue Zukunftstechnologien bedeuteten auch andere Anforderungen bei Qualifizierung, sagte Lieb. Diese Qualifizierung müsse parallel zur baurechtlichen Planung erfolgen.
Die Linke-Fraktion begrüße die aktive Strukturpolitik der Stadtverwaltung, sagte Sebastian Fritz (Die Linke). Die Fraktion stimme aber in der Erwartung zu, dass der Flächennutzungsplan deutlich abgespeckt und in Gmünd insgesamt weniger Fläche versiegelt wird. Die Zustimmung sei deshalb keine endgültige Zustimmung zu einem Technologiepark Aspen.
Die Stadt müsse im weiteren Verlauf der Planung viele Hausaufgaben machen, sagte Karin Rauscher (FWF). Ihre Fraktion stimme zu.
Ullrich Dombrowski (BL) erinnerte an den Mut, den Gmünd vor der Gartenschau 2014 gehabt habe. Diese habe Gmünd weiter gebracht. Eine solche Zukunftsperspektive sei jetzt, nach Jahren des Arbeitsplatzabbaus, wieder nötig, sagte Dombrowski. Jetzt das Gebiet zu entwickeln, sei folgerichtig. Ob Investoren kämen, sei offen. Dennoch könne Gmünd nicht länger warten.
Aspen sei ein wichtiger Baustein für Gmünds Zukunft, sagte Dr. Peter Vatheuer (FDP). Die Stadt dürfe sich dabei aber nicht allein auf Wasserstoff konzentrieren. Vatheuer sprach einmal mehr einer Technischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd das Wort.
Dies sei ein „sehr starkes Zeichen in die Bevölkerung hinein“, dass „wir Fahrt aufnehmen können mit dem „klimaneutralen Technologiepark Aspen“, bewertete Oberbürgermeister Richard Arnold das Votum der Stadträte.
Copyright Gmünder Tagespost, 23.12.2021 Michael Länge