Ihr Anliegen hat sie schon mehrfach vorgetragen. Unermüdlich ringt Monika Hieber um Lösungen. Am Mittwochabend hat die Bewohnerin der Gmünder Südstadt Stadträten aller Fraktionen einmal mehr berichtet, wo dort der Schuh drückt. Oder besser: die Schuhe drücken. Hieber nannte insbesondere eine „unbefriedigende Parksituation“ mit Auswirkungen für die Anwohner der Innenstadt-Randlage, eine starke Verkehrsbelastung, auch durch das dort ansässige Unternehmen Umicore mit etwa „200 Mitarbeitern und 65 Parkplätzen“ und, als „ganz leidiges Thema“, den Schulweg von der Südstadt in die Innenstadt. Insbesondere geht es Monika Hieber um die Bereiche Sebaldplatz, Gutenbergstraße und Klarenbergstraße. Damit wollte sie auf den „vergessenen Teil des Quartiers“ hinweisen.
Diese Punkte hatte sie Stadträten im Oktober 2019 schon einmal ans Herz gelegt. Ziel des Gesprächs am Mittwochabend mit Sabine Braun (Grüne), Elmar Hägele (Grüne), Paul Schneider (CDU), Sebastian Fritz (Die Linke), Tim-Luka Schwab (SPD), Dr. Dorothea Kosin (Freie Wähler Frauen), Alexander Relea-Linder (Die Linke), Thomas Kaiser (CDU) und Ullrich Dombrowski (Bürgerliste) war für Hieber eine „konkrete interfraktionelle Abstimmung der weiteren Vorgehensweise“, nachdem die Fraktionen in der Zwischenzeit Handlungsbedarf erkannt, angedacht, teilweise benannt, teils mehr oder weniger angefangen oder umgesetzt hätten.
Der erste Stadtrat, der Hiebers Ausführungen bewertete, war Elmar Hägele. Das Problem sei, und dies nicht nur in der Südstadt, dass es noch immer zu viel Pkw-Verkehr gebe. Diesem Thema müsse man sich widmen.
Autos seien ein Riesenproblem, sagte dazu Hieber. Und nannte als weitere Verursacher von Parkproblemen für Anwohner Schüler von St. Loreto, aber auch das Mitte 2018 vom Gemeinderat beschlossene Konzept, Anwohnerparkplätze und Kurzzeitparkplätze in der Innenstadt konsequent zu trennen.
Es geht um ein vernünftiges Miteinander.
Die Leute kaufen teure Autos und wollen gleichzeitig kostenlose Parkplätze, sagte Thomas Kaiser. Wer in der Innenstadt arbeite, solle sich überlegen, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen. Am Ende gehe es „um ein vernünftiges Miteinander“ von Autos, Rädern und Fußgängern, sagte Kaiser. Alle müssten aufeinander Rücksicht nehmen.
Das hier angesprochene Problem habe nicht nur die Südstadt, sagte Paul Schneider. Er machte deutlich, dass es zur Lösung auch daran klemmt, dass die sechs Parkhäuser teils städtisch, teils privat betrieben werden. Und so eine einheitliche und günstige Preisgestaltung nur schwer zu erreichen ist.
Das 2018 verabschiedete Parkraumkonzept nochmal auf den Prüfstand zu stellen, forderte Sebastian Fritz. Zudem schlug er eine Prüfung vor, ob die Klarenbergstraße als Fahrradstraße ausgewiesen werden könnte. In einer Fahrradstraße sind Autos und Fußgänger den Rädern untergeordnet. Ob dann dort nur noch Anwohner parken dürften, müsse geprüft werden. Einer solchen Prüfung verschloss sich Kaiser nicht, regte dafür jedoch ein Fahrradstraßenkonzept an. Er glaube nicht, dass eine Fahrradstraße das Problem löse, sagte Dombrowski. Auch verwies er darauf, dass schärfere Kontrollen der Falschparker in der Südstadt dazu führten, dass „die Karawane weiterzieht“. Dass es in Stuttgart in der Innenstadt keinen Parkplatz ohne Parkuhr gebe, sagte Kosin.
Die Stadträte einigten sich, das Problem einmal mehr der Stadtverwaltung nahe zu bringen.