Klarenbergstraße: Bürgerinitiative lehnt Kompromiss ab

Aus der heutigen Rems Zeitung: Sanierung: Die Verhandlungen um die Fahrradstraße in der Klarenbergstraße sind gescheitert, ein Bürgerentscheid scheint unvermeidlich. Hauptstreitpunkt bleiben die Parkplätze, die die CDU erhalten will. Doch die Bürgerinitiative schlägt eine überraschende Lösung vor – kann sie den Entscheid noch abwenden?
SCHWÄBISCH GMÜND. Drei Stunden hatten sich Gemeinderäte, die Vertrauensleute der Initiative „Sicher ins Städtle“ und Verwaltungsvertreter in der Feuerwache ausgetauscht, um noch einen Kompromiss in Sachen Fahrradstraße in der Klarenbergstraße zu finden. Am Ende sah es kurz nach einem Kompromiss aus, am Mittwoch verkündete Oberbürgermeister Richard
Arnold dann: „Die Kompromissverhandlungen sind gescheitert.“ Damit würde es zu einem Bürgerentscheid kommen.
Letztendlich waren die Parkplätze der Knackpunkt. Die Vertreter der Bürgerinitiative hatten zugestimmt, dass ein Dutzend Parkplätze bei Umicore bleiben können. Die Klarenbergstraße hätte Fahrradstraße werden sollen, der Kreuzungsbereich Klarenbergstraße/Gutenbergstraße hätte zwar seine heutige Vorfahrtsregelung behalten, sollte aber entschärft werden.
Im hinteren Bereich der Klarenbergstraße stadtauswärts hätten die Autos an einigen Stellen auf dem Gehsteig parken sollen, dies hätte allerdings den Bewegungsraum für Fußgänger auf 1,40 Meter verringert. Eine Kröte, die die Bürgerinitiative nach eigenen Worten nicht schlucken konnte.
„Wir sind auch angetreten, um die Verkehrssicherheit für Fußgänger zu erhöhen“, so Kevin Kärcher, einer der Vertrauensleute der Initiative. „Wir wollten jetzt nicht, dass die Belange der Radfahrer zu Lasten der Fußgänger berücksichtigt werden.“ Vor allem für Menschen, die mit dem Rollator unterwegs sind, oder für Menschen mit Kinderwagen, werde es dann schlichtweg zu
eng.
„Damit ist der Kompromiss gescheitert“, so Arnold. Zwar bemühten sich noch Vertreter einiger Fraktionen, den Kompromiss zu retten, und damit einen Bürgerentscheid zu verhindern, doch dafür ließ sich keine Lösung mehr finden.
Am Donnerstagnachmittag meldeten sich die Vertrauensleute noch einmal in einer Pressemitteilung zu Wort: Sie „bedauern sehr, dass die CDU-Fraktion die Gespräche mit uns abgebrochen hat. Wir
sind weiterhin gesprächsbereit.“ „Gerne diskutieren wir unseren bereits angerissenen Vorschlag zum Erhalt weiterer Parkplätze. Mit einer Verkürzung der Fahrradstraße bis zum Beispiel zur Max Reger-Straße könnten in Summe mehr als die Hälfte der im Raum stehenden Parkplätze erhalten bleiben. Das ist möglich, ohne dass der Fußverkehr eingeschränkt wird“, so die BI weiter.
Sie seien bereit, ein drittes Mal gegenüber der ursprünglichen Planung Einschränkungen in Kauf zu nehmen und über einen Kompromiss zum Erhalt weiterer Parkplätze zu sprechen. „Es ist uns ein
Anliegen, die Stadtgemeinschaft in dieser Frage nicht weiter zu spalten und die Gesamtsituation zu befrieden“, heißt es weiter.
Ob dieser Vorstoß noch auf ein positives Echo trifft, muss sich zeigen. Die CDU hatte in der Sitzung noch einmal bekräftigt, dass sie nahezu alle Parkplätze erhalten will.
Gelingt der Kompromiss nicht mehr, dann kommt es am Sonntag, 19. Oktober, zu einem Bürgerentscheid. Über den dafür notwendigen Gemeindewahlausschuss soll der Gemeinderat am Mittwoch, 23. Juli, abstimmen.
Copyright Rems Zeitung, 18.07.2025