Schwäbisch Gmünd. Gmünds Stadtverwaltung hat für die zweite Jahreshälfte ein Klimaschutzkonzept angekündigt. Die Stadtverwaltung will das Fahren mit dem Rad für Alltagsradler so komfortabel wie möglich gestalten. Sie will dabei auch die Einrichtung von Fahrradstraßen prüfen, in denen Radler Vorrang vor Autos haben. Zudem will die Stadt – neben der Förderung von Städtepartnerschaften – Fahrten von Kindern, Jugendlichen und Schülern in Städte unterstützen, die einen Bezug zu Gmünds Geschichte haben oder Erinnerungskultur aktiv fördern. Dies sind Antworten auf neun von 74 Punkten, die Gmünds Stadträte am Mittwoch einzeln oder in Blöcken diskutierten. Jedem Punkt ging Antrag der Stadträte an die Stadtverwaltung voraus. Alle 74 Punkte werden endgültig in zwei Wochen entschieden.
Klimaschutz: Die CDU will durch Heizungstausch und Isolierung den CO2-Ausstoß verringern. Dazu regt sie eine Anlaufstelle an, bei der Immobilienbesitzer über Zuschüsse und Fördermöglichkeiten informiert werden. Die Grünen wollen an einem Beispiel einmal durchspielen, wie ein klimaneutrales Baugebiet funktionieren könnte. Zudem wollen sie ein Projekt zum CO2-neutralen Bauen in Gmünd starten. Für Neubauten sollen Solaranlagen verpflichtend werden, sagen die Grünen. Die SPD will Solaranlagen und Photovoltaik. Die Linke will Photovoltaikanlagen auf Neubauten. Bis zum Jahr 2036 soll Gmünd schrittweise zur klimaneutralen Kommune werden. Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die Linke eine Klausurtagung des Gemeinderates im Herbst vor. Schließlich beantragt die Linke, dass Schottergärten in der gesamten Stadt untersagt werden. Alle diese Anträge stehen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz. Deshalb will die Verwaltung sie im Zusammenhang mit einem Klimaschutzkonzept beantworten, das den Arbeitstitel „Gut fürs Klima der Stadt Schwäbisch Gmünd“ trägt und in der zweiten Jahreshälfte im Gemeinderat vorgestellt werden soll.
Radfahren: Sowohl in Richtung Nord-Süd als auch in Ost-West will die CDU Gmünds Fahrradstraßennetz stärken. Zudem soll nach Vorstellung der CDU die Verbindung von Gmünd über die Becherlehenstraße nach Mutlangen „bald umgesetzt“ werden. Mit diesen Vorschlägen wollen die Christdemokraten den Radverkehr attraktiver machen. Die Linken im Gemeinderat wollen ein Konzept für Fahrradstraßen in Gmünd. Die Stadtverwaltung erläuterte ihre Vorstellungen dazu: Sie will das Radeln „so komfortabel wie möglich“ machen, um die Nutzung von Rädern und E-Bikes zu fördern. Erreichen will die Stadt dies durch „Verbesserung der Verkehrssicherheit, barrierefreie Radrouten und direkte Anbindungen“. Aktuell erfolge „die Führung des Radfahrers im Straßenverkehr in der Regel auf der Fahrbahn oder auf freigegebenen Gehwegen, teilweise auf Radschutzstreifen“. Radschutzstreifen sind Markierungen auf der Fahrbahn, die Radfahrern einen eigenen Raum geben. Richtige Radwege gebe es in erster Linie außerhalb des Ortes. Viele Gehwege seien mit „Radfahrer frei“ beschildert und dürften von Radlern benutzt werden. Ein Fahrradstraßennetz in Gmünd und drumherum könne die Attraktivität des Radverkehrs steigern und zur Sicherheit der Radfahrer beitragen, sagt die Verwaltung zum CDU-Antrag. Fahrradstraßen, wie die Linke sie gerne hätte, prüft sie.
Städtepartnerschaft: Die CDU will, dass Mittel, die die Stadt für eine Reise ins amerikanische Bethlehem nicht genutzt hat, einem Schüleraustausch des Scheffold-Gymnasiums mit einer Schule in Israel zufließen. CDU-Stadtrat Christian Baron begründete dieses Engagement: Er sieht dies als Zeichen, dass „Gmünd Rassismus und Antisemitismus keinen Raum lässt“. Vorbild für solche Begegnungen ist für die CDU die deutsch-französische Freundschaft seit Kriegsende. Über die neun Punkte und 65 weitere entscheidet der Gemeinderat am Mittwoch, 22. Juli.