Wahlhilfe vor Bürgerentscheid Gmünder Fahrradstraße: zentrale Pros und Contras

Seitenweise Argumente, Appelle, Wahlkampf vor dem Bürgerentscheid zur Fahrradstraße am Klarenberg. Die wichtigsten Standpunkte im Überblick.
Schwäbisch Gmünd. Rund 46.500 Gmünder Bürger haben am Sonntag, 19. Oktober, die Wahl: Beim Bürgerentscheid können sie für oder gegen eine Fahrradstraße am Klarenberg stimmen. Was sind die Argumente Pro oder Contra?
Der Wahlkampf findet ohne Broschüren und stattdessen online statt, seitenlang zum Nachlesen: mit zehn ausführlichen Stellungnahmen auf der Homepage der Stadt. Dort äußern sich der Oberbürgermeister als Chef der Verwaltung, die Vertrauensleute, die durch ihr Bürgerbegehren den Entscheid herbeigeführt haben, außerdem alle acht Fraktionen oder Gruppen, die im Gemeinderat vertreten sind. Das sind die wichtigsten Standpunkte im Überblick.
Die Vertrauensleute
Die Vertrauensleute der Initiative „Sicher ins Städtle“, Nicole Will, Kevin Kärcher und Elke Hampp, betonten, dass die anstehende Entscheidung über die Klarenbergstraße bedeutend ist für die gesamte Stadt. Weil sie aus deren Sicht ein Anfang sei für eine weitere Entwicklung: „Der erste Schritt hin zu einem Radkonzept, dem sogenannten „Radwegezielplan“ für die ganze Stadt.
Drei Kernargumente nennen sie, in stichwortartigen Überschriften, für die Fahrradstraße: Sicherheit, Verkehr, Kosten und Gesundheit. Eine Fahrradstraße samt „Umgestaltung der Kreuzung Gutenbergstraße/ Untere Zeiselbergstraße bringe mehr Sicherheit nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Fußgänger, insbesondere für Schüler. Sie sei ein Einstieg in eine „Verkehrswende“, mache Radverkehr attraktiver und reduziere, weil mehr Menschen aufs Rad umsteigen, den Autoverkehr und seine Staus. Zudem: Rad- und Fußverkehr dienten der Gesundheit – und durch eine hohe Förderung könne für die Stadt mit dem Umbau „kostengünstig eine Straße saniert werden“.
Die Verwaltung
In seinem Statement bleibt Oberbürgermeister Richard Arnold neutral zur Frage Ja oder Nein beim Bürgerentscheid. Arnold sagt etwa zur Finanzierung: „Die Maßnahme ist mit Kosten verbunden. Allerdings stehen Fördermittel in Aussicht.“ Er ruft die Gmünder dazu auf, „mit der Teilnahme am Bürgerentscheid (…) ein demokratisches Grundrecht“ auszuüben. Arnold: „Bitte gehen Sie am 19. Oktober 2025 zur Wahl und machen von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Nur so erhalten wir ein klares Votum.“
sozial.ökologisch.links.
Die söl-Fraktion zählt fünf Gründe auf, die aus ihrer Sicht für die Planung sprechen; darunter „Sicherheit für Fuß- und Radverkehr“. Zudem machten Radwege Radfahren attraktiv, dadurch gebe es „weniger Stau und weniger Parkplatznot“. Weiteres Pro-Argument: hohe Förderzusagen. „Dies darf sich Gmünd angesichts des angespannten Haushalts nicht entgehen lassen.“
Grüne/Bündnis 90
Die Grünen verweisen auf die Fahrradstraße als Beitrag zum Klimaschutz: „Es geht um die Zukunft der Stadt Gmünd, weil Klimaschutz die wesentliche Aufgabe dieser Zeit (…) ist.“ Und es gehe bei der Entscheidung zudem „um die Sicherheit und das Wohl der Bürger, zunächst in der Südstadt, im weiteren Ausbau der Fahrradinfrastruktur um ganz Gmünd“. Weitere zentrale Pro-Argumente der Grünen: weniger Autostau, mehr Sicherheit für Schüler, hohe mögliche Zuschüsse.
SPD
Ein klares Ja kommt auch von der SPD-Fraktion. Sie zählt pro Fahrradstraße sechs allgemeine Argumente auf (darunter mehr Sicherheit, weniger Lärm und Stau), dazu weitere sieben, die aus ihrer Sicht speziell für die Klarenbergstraße sprechen, etwa als sicherer Schulweg auf der Achse zwischen Innenstadt und Bettringen. Außerdem, so die SPD weiter: „Die Planung und die Finanzierung stehen!“
Copyright Gmünder Tagespost, 11.10.2025