Zurzeit kein Investor für Gmünder Technologiepark Aspen in Sicht

Gmünds Stadtspitze erläutert den aktuellen Stand beim klimaneutralen Technologiepark auf dem Gügling, bei einer Gesellschaft zu dessen Vermarktung und bei der geplanten Wasserstofftankstelle.
Schwäbisch Gmünd. Für den klimaneutralen Technologiepark Aspen zwischen dem Gügling und Bargau ist zurzeit kein Investor in Sicht. Dies machte Gmünds Stadtspitze am Mittwoch im Gemeinderat auf Anfrage der Fraktion söl deutlich. „Im Moment“ sei kein Investor da, der in den Süden gehe, skizzierte Oberbürgermeister Richard Arnold eine Situation, von der nicht nur Schwäbisch Gmünd betroffen ist. Dies sei „äußerst schwierig“. Tue sich in Baden-Württemberg etwas, seien dies Firmen, die schon da seien, sagte das Stadtoberhaupt.
Vier Fragen von söl
Die söl-Stadträte hatten danach gefragt,
- ob eine vom Gemeinderat beschlossene GmbH, die Aspen vermarkten soll, schon gegründet sei,
- ob es ein ernsthaftes Interesse eines Großinvestors gebe,
- wie der im Bau befindliche Elektrolyseur und Wasserstoffhersteller Lhyfe auf dem Gügling seinen Strombedarf decke
- und welche Abnehmer es für die von Lhyfe errichtete Wasserstofftankstelle gebe.
Er habe erst an diesem Mittwoch mit Lhyfe telefoniert, sagte dazu Gmünds Wirtschaftsförderer Alexander Groll. Das Unternehmen habe eigene Verträge mit Stromlieferanten, mache jedoch auch deutlich, dass es an regionalen Lieferanten interessiert sei. Diese Bemerkung spielt an auf den Rechberger Buch: Dort sind auf Gmünder und Heubacher Gemarkung acht Windräder in der Diskussion.
Mint Hydrogen plant 20 Wasserstofftankstellen bis 2025
Die Tankstelle werde von Mint Hydrogen betrieben, sagte Groll weiter. Dies ist ein Unternehmen, das deutschlandweit Wasserstofftankstellen betreibt und zurzeit in Giengen an der Brenz die erste baut. 20 weitere sollen bis Ende 2025 folgen. Eine davon ist die auf dem Gügling. Den Wasserstoff werde sie an Speditionen und Unternehmen auf dem Gügling abgeben, sagte Groll weiter.
Baurecht für Aspen schaffen
Zum Planungsstand des Technologieparks sagte der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Gerhard Hackner, dass die Verwaltung noch vor der Sommerpause den Bebauungsplan für den Technologiepark in den Gemeinderat bringen werde. Mit einem Beschluss des Gemeinderates soll Baurecht gegeben sein, wenn Investoren kommen.
Die Frage nach der GmbH-Gründung beantwortete Stadtkämmerer René Bantel. Diese stehe und falle mit der Nachfrage. Und die sei nicht vorhanden. Deshalb tue sich die Stadt schwer mit der Gründung einer GmbH zur Vermarktung von Aspen. Zumal eine GmbH Inhalte brauche, Personal und eigene Einnahmen, nannte Bantel drei Punkte.
Northvolt ging nach Schleswig-Holstein
Es gebe nicht nur für Aspen keinen Großinvestor, ergänzte schließlich der Oberbürgermeister, sondern für ganz Baden-Württemberg nicht. Zwar habe es im Land Nachfragen gegeben, doch die Investoren seien nach Rheinland-Pfalz, ins Saarland oder nach Schleswig-Holstein gegangen. Arnold nannte den schwedischen Batteriezellenhersteller Northvolt als Beispiel, der Gmünd in der engeren Wahl hatte. Und sich dann für Heide in Schleswig-Holstein entschied. Entscheidend waren dabei nach Worten des Oberbürgermeisters Subventionen in Millionenhöhe und die Zusage, dass Arbeitskräfte in einer Stunde von Hamburg nach Heide kommen könnten.
Copyright Gmünder Tagespost, 17.05.2024