Aus der Krise eine Chance machen
Die Fraktion der Linken fordert die Verwaltung auf, den Einzelhandel mit weiteren Maßnahmen zu unterstützen. Es wurde bereits viel erreicht, aber es gilt die positiven Entwicklungen nachhaltig zu fördern.
Die Linken-Fraktion im Gmünder Gemeinderat sieht noch weiteres Verbesserungspotenzial bei der Unterstützung des hiesigen Einzelhandels und der Gastronomie. So hätten die Verwaltung und der Oberbürgermeister richtig gehandelt mit dem kurzfristigen und unbürokratischen Hilfspaket. „Es war für uns überhaupt keine Frage dass wir dieses angesichts der großen Herausforderung für den Einzelhandel und für die Gastronomie in der aktuellen Zeit unterstützen“, so der Fraktionsvorsitzende Sebastian Fritz. Die Linken-Fraktion hat neben der kurzfristigen Unterstützung auch noch den Vorschlag eingebracht, dass es sowohl für Privathaushalte als auch für Gastronomie und Einzelhandel bei finanziellen Schwierigkeiten keine Gas-, Wasser- und Stromsperren geben dürfen. Dies wurde vom Oberbürgermeister und den Stadtwerken zugesagt.
Was sich dann aber in den letzten Tagen und Wochen gezeigt hat, ist, dass sowohl der Einzelhandel als auch die Gastronomie sehr kreativ und engagiert die Möglichkeit von Lieferdiensten und Online-Portalen für die Bestellung von Essen und Produkten aufgebaut haben. „Wir begrüßen diese Initiativen, die ja bereits seit langem angedacht wurden, um auch dem fortschreitenden Online-Versand etwas entgegen zu stellen“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Alexander Relea-Linder. Aus Sicht der Fraktionsmitglieder sei dies aber noch sehr unübersichtlich und auf mehreren Portalen, sozialen Netzwerken und so weiter verbreitet. Daher schlagen die Mitglieder vor, dass die Verwaltung die Betriebe sowohl beim Aufbau eines zentralen Portals als auch beim Lieferdienst unterstützt. „Wir sehen die aktuelle schwierige Situation als große Chance, dass wir in dem Bereich endlich voran kommen und die jetzigen Individuallösungen insbesondere auch für die Zeit nach der Krise zusammenführen“, so Linken-Stadträtin Cynthia Schneider. Der Einzelhandel sei das Gesicht der Stadt und gerade die inhabergeführten Ladengeschäfte benötigten die volle Aufmerksamkeit der Politik und der Verwaltung. „Wenn durch die Krise bedingt Geschäfte aufhören müssten, wäre das ein großer Verlust und wir befürchten, dass sich noch mehr Großfilialen breit machen bzw. Leerstand entsteht“, so Professor Andreas Benk. Die Mitglieder der Linken-Fraktion hätten sehr viel Zuspruch für ihre Haltung in der Amazon-Ansiedlung in Schwäbisch Gmünd erhalten. Insbesondere Vertreter*innen des Einzelhandels haben in verschiedenen Gesprächen ihre Sorge zum Ausdruck gebracht. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Stadtverwaltung jetzt die Ressourcen in den Aufbau eines solchen Netzwerks investieren würde, um in der jetzigen Lage und der Zeit danach den Einzelhandel in der Stadt zu stärken und fit für die Zukunft zu machen“, so Fraktionsmitglied Andreas Dionyssiotis abschließend.