Bildungspolitik ungenügend
Der Ortsverband der Linken wirft der grün-schwarzen Landesregierung ein „Spiel mit dem Bildungsfeuer“ vor. Unterrichtsausfälle sind auf dem Höchststand und ein vermutlich heißer Corona-Herbst steht erst noch bevor. Anstelle von realitätsfernen Vorschlägen soll die Landesregierung endlich ihre Arbeit machen.
Mit Entsetzen hat der Ortsverband der Linken Schwäbisch Gmünd die Ankündigung des grünen Ministerpräsidenten und seiner grünen Kultusministerin zur Kenntnis genommen, wonach sie beide gegen den enormen Fachkräftemangel an den Schulen größere Klassen vorschlagen. „Entweder die beiden scheinen von der Realität und der Belastung für die Lehrer*innen und Beschäftigten an den Schulen im Land keine Ahnung zu haben, oder sie nehmen weiterhin anhaltend hohe Krankenstände an den Schulen wissentlich in Kauf“, so Kurt Wahl vom Ortsvorstand.
Anders lasse sich dieser realitätsferne Vorschlag nicht erklären. Die Situation an den Schulen sei vielerorts extrem angespannt. Die zwei Jahre Pandemie haben nicht nur Bildungslücken zum Ergebnis gehabt, sondern auch im Sozialverhalten und der Rhythmisierung des Alltags zeigen sich bei vielen Kindern anhaltend Lücken. Außerdem zeige sich jetzt die seit langem bekannte Pensionswelle der geburtenstarken Jahrgänge. Dies wurde kürzlich auch durch die Bertelsmann-Stiftung bekräftigt, wonach Tausende Pädagog*innen fehlen, um den ab 2030 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Kindergärten und Grundschulen zu bedienen.
Dies seien alles Rahmenbedingungen, die größtenteils schon lange bekannt seien und daher müssten die Landesregierung und ihre grüne Kultusministerin endlich Konzepte entwickeln, wie diesem Umstand begegnet werden könne. „Anstelle von Entlassungen von rund 4000 Lehrer*innen über die Sommerferien und Bettelbriefen, wonach die Lehrer*innen freiwillig mehr arbeiten mögen, muss die Landesregierung endlich Konzepte und Ideen entwickeln und letztlich auch mehr Geld für diesen so immens wichtigen Bereich in die Hand nehmen“, so Arailym Wödl vom Ortsvorstand.
Der Ortsverband der Linken betont aber auch, dass neben der Regelversorgung der Schulen die Inklusion endlich den Stellenwert erfahren müsse, der ursprünglich mal in Aussicht gestellt wurde. So sei die Lehrer*innenversorgung an den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren unterirdisch schlecht und an den allgemeinbildenden Schulen finde vielerorts Inklusion nur auf dem Papier statt. „Das ist ein unhaltbarer Zustand, der ebenfalls endlich offensiv angegangen werden muss“, so Christian Zeeb abschließend.