Critical Mass steigt in die Pedale
Verkehr Schwerzerallee und Klarenbergstraße stehen am 19. April im Fokus der Fahrradinitiative.
Schwäbisch Gmünd. Die Critical Mass fährt am Freitag, 19. April, wieder durch Schwäbisch Gmünd. Start ist 17 Uhr am Bahnhof, kündigt die Initiative an. Die Fahrraddemonstration wolle ins Bewusstsein rücken, womit Vertreter der Stadt die Planungen in der Klarenbergstraße zunächst selbst gegen Kritik verteidigt hatten: Straßen sind nicht den exklusiven Interessen einiger autofahrender Anwohner vorbehalten. Der plötzliche Schwenk des Oberbürgermeisters zeuge jedoch von einem zweifelhaften Demokratieverständnis, da er langwierige Planungen unter Beteiligung der Öffentlichkeit und ihrer gewählten Vertreterinnen und Vertreter ohne Zögern über den Haufen werfe, sobald er mit Anwohnerprotest konfrontiert wird, kritisiert die Initiative.
Die im Radwegezielplan beschlossenen Fahrradstraßen seien das zentrale Element der Verkehrswende in Schwäbisch Gmünd, ohne die das Ziel der Klimaneutralität nicht erreicht werden könne, so die Critical Mass. Fahrradstraßen seien zudem eine effektive Maßnahme, um die Sicherheit aller Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen. Sie verbinden das Zentrum und die
Innenstadtteile mit Schulen und Gewerbegebieten. Einem Bürgermeister, der das Wohl aller Stadtbewohnerinnen und -bewohner im Auge behalten will, sollten diese Ziele wichtiger sein
als das Park-Interesse einiger Autofahrer.
Völlig verfehlt sei der Ansatz, die bisherigen Planungen einzufrieren und zunächst nach dem am einfachsten umzusetzenden Teil des Radwegezielplans zu forschen. Dies bedeute weitere Jahre der Planung, in denen wieder nichts umgesetzt werde, heißt es in der Pressemitteilung der Critical Mass. Die unvermeidbare Herausforderung, die Verkehrsfläche in der Stadt fair und klimagerecht neu zu verteilen, sei damit nur auf die lange Bank geschoben. Konflikte um die begrenzte Fläche seien in allen Straßen der Innenstadt absehbar. In diesem Kontext einerseits den zu engen und verwinkelten, kombinierten Rad- und Fußweg entlang des Hauberweges als Alternative zu einer Fahrradstraße zu nennen, andererseits mit Blick auf die Schwerzerallee zu betonen, man müsse
auch an die Fußgänger denken, bedeute, Fußgänger gegen Radfahrer auszuspielen, um die unfairen Privilegien des Pkw-Verkehrs zu verteidigen, erklärt die Initiative.
Copyright Gmünder Tagespost, 11.04.2024