Durchfahrt zum Unteren Marktplatz wird gesperrt
Gegen Auto-Poser und Dauerparker: Stadt stellt am Spitalbogen „Durchfahrt verboten“-Schilder auf.
Schwäbisch Gmünd. Mit dem Auto auf den Unteren Marktplatz – das soll nicht mehr erlaubt sein. Ab dem Spitalbogen wird künftig „Durchfahrt verboten“ gelten. „Die Schilder sind schon bestellt“, sagt Bürgermeister Christian Baron. Ab der zweiten Augustwoche soll die Regelung gelten.
„Situation verschlechtert“
Wieso die Änderung kommt, das hat Baron vor dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats am Mittwoch begründet: „Wir müssen feststellen, dass sich dort die Situation deutlich verschlechtert hat, was den Verkehr betrifft.“ Bisher ist die Zufahrt zum Unteren Marktplatz erlaubt, die Regelung sei „als Lieferzone gedacht, und um jemanden aussteigen zu lassen“. Doch zuletzt hätten die Beschwerden dort deutlich zugenommen: „Ein Poser ist an der Bushaltestelle mit so hoher Geschwindigkeit vorbeigefahren, dass Wartende zurückspringen mussten.“
Fußgängerzone wird größer
Und auf der ganzen Länge vom Modeladen New Yorker bis zum Freudental werde der Marktplatz als „Parkzone“ genutzt. „Das ist alles an einem Tag passiert, das sind keine Einzelfälle“, so der Bürgermeister. „Es hat Überhand gewonnen, das Verhältnis ist aus der Balance geraten.“
Darum werde die Stadt gegensteuern. Mit zwei neuen Regelungen: Die Fußgängerzone, die bisher bei der Buchhandlung Osiander beginnt, werde vorgezogen zum Optikgeschäft Fielmann. „Und wir werden ein Einfahrtsverbot aussprechen schon beim Foto Schweizer.“ Durch den Torbogen im Spitalgebäude darf man dann laut Baron nur noch durchfahren, wenn man einen Anwohnerausweis hat, das Recht auf einen Behindertenparkplatz oder als Zulieferer zu erlaubten Lieferzeiten kommt.
Künftig 55 Euro statt 10 Euro
„Diese Personengruppen dürfen durchfahren. Für alle, die eine Runde drehen wollen über den Unteren Marktplatz – das geht in Zukunft nicht mehr.“ Wer’s dennoch versucht, muss zahlen: Bisher konnten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes von Falschparkern nur zehn Euro verlangen, „das war natürlich nicht sehr abschreckend“, so Baron. Für alle, die die neue Regelung ignorieren, werden es 55 Euro sein. Wenn die Schilder installiert sind, wird Verkehrsteilnehmern noch eine Zwei-Wochen-Schonfrist zum Umgewöhnen eingeräumt. Baron: „Zwei Wochen machen wir Information, danach werden wir das auch durchsetzen.“
OB bremst Erdogan-Autokorso
Schließlich habe der Oberbürgermeister nicht immer Zeit, um selbst nach dem Rechten zu sehen, so Christian Baron: „Am Pfingstsonntag war dort ein Autokorso unterwegs zur Feier der Wiederwahl von Präsident Erdogan“ – bis OB Richard Arnold persönlich die Lage beruhigt habe.
Copyright Gmünder Tagespost, 13.07.2023