OB-Wahl in Gmünd: CDU lobt, SPD will mehr Einbindung

Gabriel Baum und Sebastian Fritz kritisieren die niedrige Wahlbeteiligung und fordern mehr Engagement fürs Klima.
Schwäbisch Gmünd. Richard Arnold hat auch künftig als Stadtoberhaupt von Schwäbisch Gmünd das Sagen. Der 66-Jährige hat die Oberbürgermeisterwahl klar gewonnen und knapp 75 Prozent der Stimmen geholt. Wie bewerten die einzelnen Fraktionen die Wiederwahl? Und wie stellen sie sich die künftige Zusammenarbeit mit dem Oberbürgermeister vor?
Alfred Baumhauer, CDU-Fraktionsvorsitzender, wertet die 13.362 Stimmen für Richard Arnold als „sehr gutes Ergebnis“ und als Folge der guten Arbeit, die dieser seit 16 Jahren für die Stadt Schwäbisch Gmünd leiste. Er habe die Stadt vorangebracht, trotzdem die Schulden gesenkt, die Gmünderinnen und Gmünder zusammengeführt und „ein Wir-Gefühl“ geschaffen. Im Wahlkampf habe er die richtigen Schwerpunkte gesetzt: Wirtschaft und Arbeitsplätze. Für die Zukunft wünsche sich seine Fraktion, dass „wir auch künftig kritisch und konstruktiv zum Wohle der Stadt zusammenarbeiten“.
Sigrid Heusel, SPD-Fraktionsvorsitzende, gratuliert Richard Arnold herzlich zu seiner Wiederwahl, findet es aber gut, dass es eine Gegenkandidatin und einen Gegenkandidaten gegeben hat. Dario Thiem habe ein „beachtliches Ergebnis“ erzielt. Sie hätte sich eine bessere Wahlbeteiligung gewünscht. In Schwäbisch Gmünd stünden wichtige Themen in schwierigen Zeiten an, denn die Finanzen seien knapp. Dafür wünsche sie sich in Zukunft „ein besseres Miteinander“ zwischen Stadtverwaltung und Gemeinderat – „vor allem, dass wir früher bei den Themen eingebunden werden“.
Gabriel Baum, Grünen-Fraktionschef, freut sich über das „hervorragende Ergebnis“ von Dario Thiem. Das sei der Lohn für einen „sehr engagierten Wahlkampf“. Aber klar, „der Sieg des OB war zu erwarten“, wobei nur 13.362 der 46.444 Wahlberechtigten ihn gewählt haben. Insgesamt finde er es traurig, dass nicht mehr Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gegangen sind. Für die Zukunft wünscht er sich eine bessere Zusammenarbeit mit dem OB bei den Themen Mobilität und Klima. Bei der Frage, wo die Stadt Geld einsparen kann, laufe die Abstimmung bereits gut.
Sebastian Fritz, Sprecher der söl-Fraktion, gratuliert OB Arnold zur Wahl und dankt den beiden Mitbewerbern für ihre Kandidaturen: „Damit hatte Gmünd eine echte und von vielen herbeigesehnte Alternative.“ Doch die Wahlbeteiligung sei „bedenklich“. Das Ergebnis bedeute, „dass ein Großteil der Wahlberechtigten Arnold nicht gewählt hat“. Nach vorne blickend sagt er: „Wir erwarten, dass der OB nun die Aufgaben anpackt, die in den letzten Jahren vernachlässigt wurden.“ Konkret: Schritte in Sachen Klimaneutralität bis 2035. „Außerdem erwarten wir eine entschiedene Abgrenzung von den Mitgliedern der AfD, aber Kooperation mit allen demokratischen Fraktionen.“
Carlo Geiger als Stadtrat von Die Partei sagt, dass er und seine Partei „sehr gut“ mit Richard Arnold zurechtkommen. „Das passt!“ Geiger hat nur einen Wunsch für die Zukunft: „Es muss klarer kommuniziert werden, dass die Beschlüsse im Gemeinderat verabschiedet werden und nicht im Ältestenrat. Der steht nur beratend zur Seite.“
Dr. Peter Vatheuer, Stadtrat der FDP/FW, sagt zur künftigen Zusammenarbeit: „Wir freuen uns über die Wiederwahl unseres Oberbürgermeisters und hoffen, unsere gute Zusammenarbeit mit ihm fortsetzen zu können. Sein anpackender, pragmatischer und vernunftbasierter Arbeitsstil kommt uns dabei sehr entgegen.“ Vatheuer fügt hinzu, dass es in vielen Punkten Übereinstimmungen gebe. Das heiße aber nicht, dass „wir immer einer Meinung sind. Wir werden uns aber weiterhin konstruktiv für eine positive und zukunftsorientierte Stadtentwicklung einbringen.“
Copyright Gmünder Tagespost, 13.05.2025