Pläne für „Wohnen im Salvatorpark“ bleiben strittig
Ein Teil der Stadträte meldet in der Vorberatung Bedenken wegen Klimaschutz und Sozialaspekt an.
Schwäbisch Gmünd. Seit vier Jahren laufen die Planungen für das Bauprojekt „Wohnen im Salvatorpark“. Wenn der Gemeinderat in der kommenden Woche dem entscheidenenden Antrag zustimmt, dann mit Sicherheit nicht einhellig. Vertreter mehrerer Fraktionen meldeten am Mittwoch bei der Vorberatung im zuständigen Ausschuss Bedenken gegen das Vorhaben in seiner derzeit geplanten Form an. Sie beruhen vor allem darauf, dass die entstehenden Gebäude den nächtlichen Kaltluftstrom in die Innenstadt beeinträchtigen könnten.
Die dritte Schorndorfer Immobilien Verwaltung möchte in drei Neubauten rund 25 Wohnungen samt Tiefgarage hochziehen. Zudem sollen die denkmalgeschützte Villa dort zu Wohnzwecken umgebaut und der Park erhalten und aufgewertet werden.
Martin Bläse hatte für die CDU die Planung begrüßt. Unterm Strich sei es positiv: Die denkmalgeschützte Villa werde saniert, der Park aufgewertet. Und es entstehe noch neuer Wohnraum.
Barbara Bijok (Grüne) dagegen sah das Klimagutachten, das eigens für dieses Projekt erstellt worden ist, nicht positiv. Es sagt eine Reduzierung des nächtlichen Kaltluftstroms um zehn Prozent voraus. Der Gutachter schlage vor, die Neubauten zumindest zu drehen, um den Luftstrom zu verbessern. Ob die Grünen zustimmen werden, sei noch offen. Zudem drängte sie darauf, dass die Bäume im Park bei den derzeit bereits laufenden Vorarbeiten wie vereinbart geschützt werden, was Oberbürgermeister Richard Arnold zusagte. Würde man die Gebäude aber drehen, müssten dafür Bäume fallen.
Die SPD werde dem Projekt wohl mehrheitlich zustimmen, kündigte Stadtrat Tim-Luka Schwab an. Eine wichtige Frage für die SPD-Stadträte sei, wie viel bezahlbaren Wohnraum der Investor schafft.
An diesem Punkt setzte Linke-Stadtrat Andreas Benk an. Der Investor wolle sich von der vom Gemeinderat beschlossenen Pflicht, einen bestimmten Anteil bezahlbarer Wohnungen zu schaffen, freikaufen. Neben der Klimaanalyse sei auch der Lärmschutz „nicht problemlos“. Zudem möchte er die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für das Projekt sehen.
Constance Schwarzkopf-Streit (FWF) sah die Nachteile unterm Strich als akzeptabel. Es sei Zeit, dass das Projekt zum Abschluss kommt. Auch Ullrich Dombrowski (BL) freute sich, dass das Vorhaben auf der Zielgeraden sei. Er zweifle daran, dass ein Gutachter eine zehnprozentige Veränderung vorhersagen könne. Peter Vatheuer (FDP/FW) zeigte sich überzeugt, dass die Architektur ein Schmuck für die Stadt werde. Am Ende zog OB Arnold das Fazit, es sei gut, dass im Gemeinderat gestritten wird.
Copyright Gmünder Tagespost, 04.05.2023