Räte schätzen Standortwahl
Viel Zustimmung für die Erweiterung des Gewerbegebiets Straßdorf Süd. Kritik bleibt aber nicht aus.
Schwäbisch Gmünd-Straßdorf
Nicht alle Räte sind im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats begeistert von der Erweiterung des Gewerbegebiets Straßdorf Süd. Für den dritten Bauabschnitt liegt jetzt die Entwurfsplanung zum Beschluss vor. Die Fraktionen signalisieren aber, dafür in der nächsten Gemeinderatssitzung grünes Licht zu geben.
Bei dem Areal handelt es sich um eine Fläche von 1,6 Hektar, also 16 000 Quadratmeter. Überbaut werden soll, so erläutert Gerhard Hackner, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, ein Hektar. Dazu kommen Grünflächen und der Platz für den Kreisverkehr. Weitere Erschließungsstraßen sind nicht notwendig, weil das Gebiet an den zweiten Bauabschnitt des Gewerbegebiets andockt und am westlichen Ende durch die Landesstraße nach Rechberg begrenzt wird.
Die Stadt schätzt die Erweiterung, da sich schon eine konkrete Nutzung abzeichnet. Dort will sich, so erläutert Oberbürgermeister Richard Arnold, das Backhaus Schmid-Kuhn niederlassen. Das Unternehmen hat bis jetzt seinen Standort auf dem Lindenfeld. Der dortige Platz sei nicht mehr ausreichend, deshalb plane die Firma die Standortveränderung.
Die Stadträtin und langjährige Bettringer Ortsvorsteherin Brigitte Weiß (CDU) bedauert den Wegzug aus Bettringen, aber „für die Firma liegt der künftige Standort sicherlich günstiger“. Elmar Hägele (Grüne) sieht keine Hindernisse, schätzt dafür die umfangreichen Abwägungsprotokolle und die Tatsache, dass dort Dachbegrünung mit Photovoltaik verbunden werden kann. Sebastian Fritz (Linke) meldet aber Bedenken an. Er moniert vor allem die Reduzierung des Kaltluftstroms und die weitere Verkehrsbelastung für Straßdorf. „Wir brauchen dort ein Konzept, wie man den Verkehr reduzieren kann.“ Ein klares Nein setzt der Oberbürgermeister der Frage entgegen, ob ein solcher Bau nicht an anderer Stelle möglich sei. Dafür nimmt er die Anregung von Sebastian Fritz auf, den Kreisverkehr fürs Fahrrad tauglich zu gestalten. Richard Arnold erinnert daran, dass der Gemeinderat auch verpflichtet sei, durch seine Beschlüsse Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. „Wir sind froh, dass wir in Schwäbisch Gmünd so rege Handwerksunternehmen haben“, sagt er. Mit dem Ergebnis der Planung sei er sehr zufrieden. Das gilt auch für Johannes Zengerle (SPD), der Zustimmung signalisiert. Erfreut, dass in Straßdorf zusätzliche Arbeitsplätze entstehen sollen, sind Ullrich Dombrowski (Bürgerliste), Constance Schwarzkopf-Streit (FW Frauen) und Dr. Peter Vatheuer (FDP). Man wolle ja ein solches Unternehmen in Gmünd nicht verlieren. Ullrich Dombrowski empfiehlt, nun rasch zu handeln, damit das Unternehmen seine Pläne umsetzen kann. Dem Gremium empfiehlt er, sich nicht so sehr in Abwägungen zu verzetteln.
Gerhard Hackner erläutert die weiteren technischen Vorgaben. Die komplette Infrastruktur an Leitungen sei vorhanden, Um das Oberflächenwasser zu steuern, sind Zisternen vorgeschrieben. Auch die Anzahl der Bäume ist geregelt. Verboten sind im Gewerbegebiet dagegen Schottergärten
Wir sind froh, dass wir in Gmünd so rege Handwerksunternehmen haben.“Richard Arnold,, Oberbürgermeister
Aus den Ausschüssen
Diskussion ums Regenwasser
Schwäbisch Gmünd. Knapp einen Hektar groß ist das neue Baugebiet „Waldau Wasen“, das zu Großdeinbach gehört, „gefühlt aber bei Wetzgau liegt“, so Oberbürgermeister Richard Arnold im Bau- und Umweltausschuss. Für das Gebiet steht jetzt der Entwurfsbeschluss an. Platz ist dort für vier Einzel- beziehungsweise Doppelhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser. Insgesamt sollen 37 Wohnungen entstehen. Stadtrat Christof Preiß (CDU) hat Bedenken, ob der Kanal ausreicht. Auch Sebastian Fritz (Linke) sieht eine Hochwassergefahr für die schon bestehende Bebauung entlang des Kanals. Gerhard Hackner, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, berichtet von ausführlichen Untersuchungen, die sagten, dass der Kanal ausreiche. Am Ende signalisieren aber alle Fraktionen Zustimmung. Die wird in der nächsten Sitzung des Gemeinderats erwartet.
Copyright Gmünder Tagespost, 15.07.2021