Aufruf von Gmünder Schulen: Wer kann einen Laptop oder ein Tablet für Kinder in der Ukraine spenden?
Schwäbisch Gmünd. „Wenn gerade schon alles in der Ukraine zusammenbricht, sollen die Kinder nicht auch noch zwei Jahre Bildung verlieren.“ Mit diesen Worten erklärt Rektor Alexander May von der Mozartschule in Hussenhofen, warum seine Gemeinschaftsschule zusammen mit den anderen Gmünder Schulen eine Spendenaktion startet, mit der sie Schülern in der Ukraine Fernunterricht ermöglichen wollen. Denn „wir können nicht alle aufnehmen“, sagt Alexander May über die Flüchtlinge.
Konkret geht es um Familien, die auf der Flucht aus dem Osten der Ukraine in den Westen gegangen sind und nun in der Stadt Obroshyne leben. Ihre Lehrer sind mittlerweile in ganz Europa verstreut. Sie können die Schüler aber weiterhin online unterrichten – vorausgesetzt, die Kinder haben ein Laptop oder ein Tablet, sagt Sebastian Fritz. Der Lehrer der Mozartschule und Linke-Stadtrat hatte die Idee zu der Spendenaktion und erklärt, wie sie funktioniert: Schüler und andere Bürger spenden Endgeräte, die sie nicht mehr benötigen. Genauso Firmen, bei denen die Leasingverträge für die Geräte abgelaufen sind. Sie geben die zurückgesetzten Laptops oder Tablets an einer der Gmünder Schulen ab. Dort kontrolliert jemand die Geräte darauf, ob sie nutzbar sind. In ein paar Wochen transportieren Fahrzeuge, die von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanziert werden, die Tablets und Laptops in die Ukraine.
Daher der Aufruf: Wer ein Endgerät entbehren kann, soll es bitte bis Ende November an einer der Gmünder Schulen abgeben. Zu beachten ist:
Die Tablets oder Laptops sollten nicht älter als acht Jahre sein.
Die Endgeräte müssen eine Kamerafunktion haben.
Jedes Tablet und jeder Laptop braucht das passende Ladegerät.
Das Gerät muss ohne Passwort nutzbar sein.
Eigene Daten müssen vom Gerät gelöscht sein.
Das digitale Endgerät darf nicht mehr in einer Cloud eingebunden sein. ⋌Julia Müller
Wer Fragen etwa zum Zurücksetzen des Tablets oder des Laptops hat, darf sich an die Mozartschule wenden unter Telefon (07171) 81200 oder per E-Mail an poststelle@04125106.schule.bwl.de.
Große Anteilnahme mit Obroshyne
Die Stadt Obroshyne liegt im Westen der Ukraine gut 70 Kilometer entfernt von der Grenze zu Polen und hat viele Flüchtlinge aus dem Osten des Landes aufgenommen. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ist vor kurzem eine Solidaritätspartnerschaft mit Obroshyne eingegangen. Die Gmünder Feuerwehr hat diese Partnerschaft mit der Ausbildung von Feuerwehrleuten und der Spende eines Feuerwehrautos mit Leben gefüllt. Zur Übergabe des Fahrzeugs war der Bürgermeister von Obroshyne, Ivan Halych, in Gmünd. Seine Schilderungen lösten große Anteilnahme aus und so stellte sich die Frage, ob Gmünder Schulen für Schüler in Obroshyne aktiv werden können, erzählt Sebastian Fritz. Daraus entstand die Spendenaktion.
Copyright Gmünder Tagespost, 26.10.2022 Julia Müller