Gemeinderat beschließt neue Wohnprojekte

Wohnraum: Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats in Schwäbisch Gmünd standen die Aufstockung des Wohngebietes Kirchäcker, die Erweiterung des Wohngebietes Unterm Bilsen sowie ein weiteres Mal Wohnen am Salvatorpark auf der Tagesordnung.
Aus der heutigen Rems Zeitung: SCHWÄBISCH GMÜND. Die geplante Aufstockung des Wohngebietes „Kirchäcker“ in Unterbettringen stieß auf der Sitzung des Gemeinderates auf breiten Zuspruch. Das Projekt sieht vor, in dem Wohngebiet, das hauptsächlich in den 1970ern und 80ern errichtet wurde, Aufstockungen bereits vorhandener Gebäude vorzunehmen und dadurch eine sogenannte Nachverdichtung zu erreichen.
Ganz konkret heißt das, dass die Gebäude, die mitunter auf sehr großzügigen Grundstücken errichtet wurden, nachträglich weiter ausgebaut werden. Dadurch können dann, auf der gleichen Fläche wie zuvor, mehr Menschen wohnen. Dieses Prinzip bietet sich vor allem für Mehrgenerationenwohnen an, was es zum Beispiel den Großeltern oder Alleinstehenden ermöglicht, in kleinere Wohneinheiten in den Gebäuden im eigenen Haus zu ziehen, während Familien mit Kindern die größeren Flächen nutzen können. Dem Aufstellungsbeschluss zum notwendigen Bebauungsplan stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
Mehr Gegenwind erhielt die geplante Erweiterung des Bebauungsplans Unterm Bilsen in Weiler i. d. Bergen. Der geplante Bebauungsplanbereich liegt im Süden von Weiler und erstreckt sich von der Herdtlinsweilerstraße im Westen bis zur Degenfelder Straße im Osten. Er grenzt im Norden an die bereits bebauten Wohnbaulächen an, nach Westen, Süden und Osten ist der Planbereich von Grünläche umgeben.
Bereits vor der eigentlichen Abstimmung erklärte Andreas Benk (söl), dass er nach der Abstimmung sein Abstimmungsverhalten begründen werde. Bei der Abstimmung wurde das Projekt mehrheitlich angenommen, mit drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen.
Benk machte klar, dass seine Fraktion einstimmig gegen das Baugebiet gestimmt habe, da es sich um sechs Hektar hochsensibles Gebiet handle. Aus den Stellungnahmen von Landratsamt und Regionalverband gehe die Empfehlung hervor, entweder ganz auf die Bebauung zu verzichten
oder das Gebiet deutlich zu reduzieren. In den städtischen Unterlagen hieße es außerdem, dass sich die geplante Verbindungsstraße zwischen Degenfelder Straße und Herdtlinsweilerstraße aus finanzieller Sicht nur bei einer Bebauung beidseits dieser Straße realisieren lasse. Im Endeffekt solle also das Baugebiet nur entwickelt werden, damit die Verbindungsstraße gebaut werden könne. Denn diese Straße sei in der Sitzungsvorlage für den Klima-, Energie- und Bauausschuss gar nicht vorgekommen. Oberbürgermeister Richard Arnold erwiderte daraufhin, dass der Gemeinderat nicht das Gremium sei, um diese Diskussion zu führen.
Martin Bläse (CDU) sagte, man habe zugestimmt, um die Bürgerinnen und Bürger von Weiler zu unterstützen. Maren Zengerle (SPD) begründete die Zustimmung ihrer Fraktion damit, dass das Vorhaben für sie nachvollziehbar erklärt worden wäre. Andreas Wörner (AfD) meinte: „Für uns war ein Argument, dass Weiler eine kritische Größe hat und mehr Einwohner nötig sind, um Schule und Kindergarten zu erhalten“.
Für Jens Freitag (FDP/FW) war ein wichtiger Punkt, dass Hausgärten zur Artenvielfalt beitragen würden. Viel mehr als es Agrarlandschaften täten. Auch äußerte er die Hoffnung, dass es in dem neuen Wohngebiet keine Schottergärten geben werde. Brigitte Abele (Bürgerliste) erklärte, dass
ihre Fraktion für die Erweiterung des Bebauungsplans gestimmt habe, weil sie die Bürgerinnen und Bürger von Weiler unterstützen möchten. Das Baugebiet solle dazu beitragen, dass jeder nach seiner Façon wohnen könne.
Im Anschluss kam es noch zur Abstimmung über die Fristverlängerung bei dem Projekt Wohnen am Salvatorpark. Nachdem eigentlich vertraglich festgelegt worden war, dass die Bauarbeiten bis spätestens zum 14. Januar 2025 hätten begonnen werden müssen, hatten wirtschaftliche und geopolitische Faktoren den Baubeginn massiv verzögert. Die stark gestiegenen Baustoffpreise,
knappes Baumaterial, Fachkräftemangel und die hohe Inflation bildeten bisher zu viele negative Faktoren, die den Beginn der Bauarbeiten immer weiter verhinderten. Bei der Achte Schorndorfer Immobilien GmbH & Co. KG gibt man sich aber nach wie vor optimistisch und möchte alles
umgehend realisieren, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zuließen.
Nachdem der Ältestenrat einer Fristverlängerung bis zum 31. Dezember 2027 bereits zugestimmt hatte, stimmte auch der Gemeinderat dafür. Dabei gab es fünf Gegenstimmen.
Copyright Rems Zeitung, 30.05.2025